Man kann es nicht anders attestieren: Auch ein Jahr nach Veröffentlichung seiner Debüt-EP steckt AKNE KID JOE noch immer voll in der Pubertät. Da wird gezetert und gekeift, was das Zeug hält, auf traditionelle Werte wie Heimatliebe gepfiffen und sogar eherne Punk-Gesetze (wie beispielsweise der Verzicht auf Synthesizer) kaltschnäuzig gebrochen. Was allerdings keineswegs bedeutet, dass die mühselig erlernten Powerchords nicht trotzdem in feinster Dilettantenmanier heruntergeschrammelt werden. Getreu dem wird inbrünstig geschmettert nach dem Motto: „Wir machen 3-Akkorde-Deutschpunk / für ein Leben ohne Deutschland“. Doch wie das mit diesen aufmüpfigen Rotzgören nun mal so ist – irgendwie mag man sie dennoch, trotz (oder vielleicht gerade wegen) ihrer Ecken und Kanten. Also bleib bitte so, wie du bist, AKNE KID JOE. Und widerstehe unbedingt der Versuchung, eines Tages eine Studenten-Punkband zu gründen. Denn davon gibt es weiß Gott schon genug.
AKNE KID JOE – Karate Kid Joe
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:13. September 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.