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ATTACK IN BLACK, TSG Hoffenheim, DIVISION OF LAURA LEE, Rotwein, SOMETREE und U3 – Club-Hopping

Es gibt Abende, an denen man vor Langeweile verweifelt, und solche, an denen man sich am liebsten vierteilen möchte. Heute wäre ich für vierteln gewesen: in der Kneipe nebenan Bundesliga (Durchstarter Hoffenheim in Bayern), im Nachtasyl SOMETREE, im Jäger DIVISION OF LAURA LEE und ATTACK IN BLACK und daheim ausruhen.
Zuerst visierte ich den Grünen Jäger an: ok, es bleibt also noch etwas Zeit für Fußball. Die zweite Halbzeit lohnte sich, da machte Hoffenheim nach 0-0 Pausenstand gleich ordentlich Druck, und es gab einen offenen Schlagabtausch mit schönen Aktionen auf beiden Seiten. Dass Hoffenheim nach einem Führungstreffer von Ibisevic in letzter Minute doch noch verlor, ist zwar tragisch, Herbstmeister sind sie mit ihrem offensiven Spiel dennoch geworden. Man darf also gespannt sein, wie es in der Rückrunde weitergeht.
Danach schnell rüber zum Grünen Jäger, wo heute erstmals (?) zur Visions-Party geladen wurde. Heißt: gute Musik, live und von Band, zu vergleichsweise günstigen Preisen. ATTACK IN BLACK hatten bereits begonnen und gefielen mir live wesentlich besser als auf ihrem Debüt, für das ich die allgemeine Begeisterung nicht ganz nachvollziehen konnte. Erschien mir “Marriage“ noch ein wenig ziel- und kraftlos, versprühten die Kanadier live einen spröde charmanten LoFi-Charme, der die Gratwanderung zwischen Krach und Pop-Appeal bestens bediente. Vielleicht doch noch mal reinhören…
Danach DIVISION OF LAURA LEE. Seit “Das not compute” ward es sehr still geworden um die vier Schweden, und man hatte bereits mit einem stillen Ableben gerechnet, bis sie sich nach mehr als vier Jahren endlich mit einem neuen Album zurückmelden. “Violence is timeless” der liebevolle Titel, von dem bereits einige Stücke präsentiert wurden. Gute Songs, ohne jeden Zweifel, aber leider setzen sich DIVISION OF LAURA LEE immer genau zwischen die vorgefertigten Stühle, und wo das Hamburger Publikum in einem Moment noch dazu geneigt war, zu ihren punkigen Klängen abzugehen, wird das Vorhaben im nächsten eher britpoppigen Song wieder gebremst. Wahrscheinlich zeichnet genau das ihre Qualität aus, aber live stellt sich das als kleines Manko heraus, zumindest was den Abgehfaktor des Publikums angeht.
Nach ein paar Zugabensongs dann mit der U3 schnell rüber ins Nachtasyl. SOMETREE hatten zwar schon längst begonnen, wurden aber durch zwei Stromausfälle zu Beginn ihres Sets gebremst. Glück für die Konzert-Springer, die nach Mitternacht auch keinen Eintritt mehr zahlen mussten. Auf eine bunte Bühnenbeleuchtung wurde also verzichtet, möglich, dass die lädierte Technik auch für den dürftigen Sound der vier Neu-Berliner verantwortlich war. Der und das nicht sehr gut auf die anderen Instrumente abgestimmte Klavier bereiteten Musikliebhabern zwar leichte Kopfschmerzen, an der warmen Atmosphäre der Songs und dem Charme der Band änderte das aber nichts, und ja: SOMETREE waren ein passender, schöner Ausklang des bis dato etwas hektischen Abend. Mit rotem Wein, wie es sich schräg neben dem Thalia Theater gebührt. Neues Album: Du kannst kommen. Wir erwarten Dich schon sehnsüchtig!