Oh nein, eine weitere deutsche Metalcore-Band und dann auch noch aus Braunschweig. Die Stadt, die durch das Bier Feldschlößchen zu zweifelhaftem Ruhm gekommen ist. Aber Moment, nach dem ersten Durchlauf wird schon deutlich, dass wir es bei A TRAITOR LIKE JUDAS mehr mit Metal als mit Hardcore zu tun haben, und das ist nur positiv gemeint. Die Produktion ist ungeheuer druckvoll und schleudert die Stücke auf „Nightmare inc.“ regelrecht aus den Boxen. Man merkt den Ansatz der Band, dass die Stücke auch live über einen langen Zeitraum funktionieren müssen. Denn immerhin hat man seit der Gründung mehr als 400 Shows gespielt, und schließlich müssen die Stücke auch für den Musiker attraktiv sein, um sie Abend für Abend spielen zu können. Dementsprechend eingängig sind auch die zehn Stücke auf „Nightmare inc.“ ausgefallen. Geprägt sind diese von brutalen Moshparts, gespielt mit schierer Stakkato-Gitarren-Gewalt, die sich abwechseln mit Refrains, die sich melodisch aus den Moshparts erheben und meist zweistimmig, sowohl geschrieen als auch Death Metal-like gegrowlt werden. Besonders gelungen ist auf diesem Album die abwechslungsreiche und technisch versierte Gitarrenarbeit, die besonders bei den zweistimmigen Soli zu gefallen weiß. Ein überraschend positiver Genre-Beitrag, den A TRAITOR LIKE JUDAS hier abliefern und neben der „Undoing ruin“ von DARKEST HOUR mein Highlight in diesem Genre dieses Jahr.