You are currently viewing THE MORLOCKS – Emerge

THE MORLOCKS – Emerge

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Tonträger

Preisfrage: Wer kennt THE MORLOCKS? Laut Platteninfo eine der wichtigsten Vertreter der L.A. Garagenpunk-Szene in den 80ern. Habe ich da was verpasst? Ich habe jedenfalls noch nicht von ihnen gehört, und liest man sich die spärlichen Informationen im Internet durch, die zu ihnen zu finden sind, eine Vielzahl anderer Schreiber auch nicht. Also verpasst, oder vielleicht auch ein bisschen zuviel Marketing-Klimbim?
Zumindest riecht es ein bisschen danach, schnell noch auf den schon fast verpassten Retro- Garagenpunk-Zug aufspringen zu wollen, wenn im gleichen Atemzug zum neuen Album »Easy listening for the underachiever« auch das Debütalbum wiederveröffentlicht wird und es in der Platteninfo heißt »So kann man sich getrost alle neueren »The-Bands« schenken, das hier ist das Original«.
Fakt ist jedenfalls, dass die Band, die sich bereits zwei Jahre nach Erscheinen Ihres Debütalbums 1987 aufgelöst hatte, seit 1999 wieder zusammen Musik macht. Zumindest das spricht doch sehr dafür, dass hier mehr als nur eine finanzielle Motivation vorliegt.
Jetzt aber zur Sache: Das hier vorliegende 1985 erschienene und nun auf Area Pirata Records wiederveröffentlichte Debütalbum »Emerge« erfüllt genau die Erwartungen, die man an eine US-amerikanische Garagenpunk-Band aus dieser Zeit stellt: Energetisch, verschwitzt und dreckig wird sich in 19 Minuten durch acht Songs gepoltert und getrümmert. Und das ist nicht negativ gemeint: Trotz der trashigen und dadurch natürlich authentischen Produktion versprüht »Emerge« irgendwo zwischen Sixties-Rock’n’Roll und Punkrock dieses gewisse jugendliche Charisma und diese unbändige, drängende Energie, wie man sie beispielsweise von den ersten STONES-Platten kennt.
Hört man sich eine Band wie THE MORLOCKS an, klingt es tatsächlich wie eine Rohanlage dessen, was Bands wie KING KHAN & THE SHRINES oder THE HIVES heute machen.
Und trotzdem kann auch die kurze Spieldauer nicht darüber hinwegtäuschen, dass den Songs am Ende doch ein wenig die Substanz fehlt, schleicht sich bereits nach wenigen Songs eine gewisse Monotonie ein.
Alles in allem aber beispielsweise für Freunde der STOOGES und den ersten CGBG-Bands bestimmt eine lohnende Angelegenheit!