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CAIN JOHNSON – Reset

Ähm, Moment… das ist das Mastermind hinter NOMENCLATURA? Das ist CAIN JOHNSON? Der in den 90ern mit harter und überzeugender EBM-Musik so manche Gothic-Party beschallte? Unglaublich. Klingt doch sein Soloalbum so gar nicht mehr nach FRONT 242 und Konsorten, sondern vielmehr so, als hätte er sich mit NICK CAVE, einer guten Kiste Whisky und Zigarren im Niemandsland von Dänemark eingeschlossen, um sich selbst neu zu entdecken. Also, das ist wahrlich ein „Reset“. Ein kompletter Neuanfang. Und der ist durchaus überzeugend, mal orchestral, mal zurückgezogen, aber immer atmosphärisch. Ab und an dringen sie noch durch, die verschrobenen, harten Synthesizer-Klänge, aber sie werden stets vom Gefühl für Melodie und Ruhe überlagert. Man könnte fast sagen, CAIN JOHNSON ist den Weg gegangen, den sehr viele Frontmänner renommierter Punkbands gegangen sind und hat sich dem Singer/Songwritertum zugewandt. Denn „Reset“ ist Singer/Songwriter-Musik, wie man sie sich von einem EBM-Musiker vorstellt. Immer mit dem Sinn für den richtigen Beat, das richtige Maß Elektronik – und dennoch würden die Songs höchstwahrscheinlich auch mit Akustikgitarre im kleinen Jugendclub um die Ecke funktionieren. Sehr interessant, das Ganze.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.