Das Cover zu „Devil rock disco“ sieht eindeutig nach klischeebeladenem Punk Rock & Roll aus, inklusive Totenköpfen und Flammen im Schriftzug. Umso überraschter war ich, als ich die Disc in den Player schob. Was ist das denn?
Moment, ich zitiere mal eben aus dem Info: „Hier trifft Metal auf groovegeschwängerte Powerchord-Riffs, Rap crasht mit dreckigem Rock’n’Roll und Street-Punk, elektronische Sounds werden wie Benzin in loderndes Feuer gekippt, und ausgelutschte Begriffe wie Crossover und Nu Metal bekommen eine völlig neue Bedeutung“. Leider nein, denn SHOCORE versuchen auf den Zug, der da Crossover heißt, aufzuspringen und bemerken dabei gar nicht, dass er schon längst abgefahren ist.
In den guten Momenten erinnern mich SHOCORE ein wenig an WHITE ZOMBIE und PRONG, ohne allerdings nur ansatzweise deren Qualität zu erreichen. Abgesehen davon, dass diese Bands ihre besten Zeiten vor ca. zehn Jahren gehabt und nicht ohne Grund das Zeitliche gesegnet haben. Bei SHOCORE treffen aber auch heute noch monotone Riffs, auf platte Rap-Vocals und gescratchte Samples, die unsere Lieblinge LIMP BIZKIT nicht mal zu ihren Anfängen benutzt hätten. Mag sein, dass so etwas in ihrer Heimat Kanada noch hot ist, und ich könnte mir leider auch vorstellen, dass es hierzulande ebenfalls einige unbelehrbare Nu Metal-Kids gibt, die einfach nicht genug davon kriegen und gleichzeitig auf den Amerika-Bonus der sechs Jungs hereinfallen.
Den Opener „Bonecracker“ gibt es übrigens auch als musikalische Untermalung zu einem Videospiel. Ein weiterer Grund, die Kindern vom Fernseher wegzulocken…