Na super, das hat uns gerade noch gefehlt: Die Österreicher holen zur großen Punk-Invasion aus und schicken uns mit TURBOBIER eine Band über die Alpen, die ihre Texte (im wahrsten Sinne des Wortes) in breitem Wiener Schmäh zum Besten gibt. Umso erstaunlicher, dass ich als gebürtiges Nordlicht kaum Probleme habe, den textlichen Ausführungen dieser illustren Truppe zu folgen. So werden auf „Irokesentango“ typische Bahnhofspunk-Themen wie (übermäßiger) Alkoholkonsum, Leergut-Entsorgung und Probleme mit der Staatsmacht verarbeitet, eingebettet in ein eingängiges Drei-Akkorde-Fundament mit vielen Melodien. Und was soll ich euch sagen – je öfter ich dieses Album höre, desto charmanter finde ich es! Mit etwas Fantasie könnte man TURBOBIER als eine Mischung aus KOTZREIZ, EISENPIMMEL und den TROGLAUER BUAM beschreiben, zumal in „Arbeitslos“ einer gewissen HELENE FISCHER, nun ja, Tribut gezollt wird. Somit ist diese Veröffentlichung nicht nur ein unterhaltsames Kleinod für das gut sortierte Punk-Regal, sondern zugleich auch ein wichtiger Beitrag zur deutsch-österreichischen Völkerverständigung. In diesem Sinne: Hoit de Pappn und sauf a Bier!
TURBOBIER – Irokesentango
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Juli 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.