Mit THE BLACK MARIA hat sich auf Victory Records eine neue Emo-Star-Band aus Mitgliedern von GRADE, ZYON und NEW DAY RISING (die haben nichts mit dem just veröffentlichten Flutopfer-Benefiz-Sampler zu tun) zusammengetan, die ebendiese Einflüsse zu einem homogenen Gemisch umformt. Frönten zuletzt genannte Bands noch eher ein Indie-Dasein, waren zumindest GRADE nach der Veröffentlichung von „Headfirst straight to hell“ in vieler Munde. Und umso mehr erfreut es, dass Kyle Bishop mit „Lead us to reason“ keine neue GRADE-Platte veröffentlicht. Denn THE BLACK MARIA sind wesentlich melodischer als seine Vorgängerband und erinnern stattdessen öfters an THE USED und manchmal auch an PRIME STH. Doch hier liegt auf Albumlänge auch das Problem – denn obgleich „Lead us to reason“ ziemlich fett produziert ist und mit vielen tollen Melodien aufwartet, fehlt letztlich eine gewisse Portion an Rotz und Dreck. Und wenn man berücksichtigt, dass das Screamo-Fach schon seit längerem ziemlich gut gefüllt ist, klingt Chris Gray’s Wechselspiel zwischen Gesang und Geschrei insgesamt doch ein wenig zu gewöhnlich. Nichtsdestotrotz wartet das Debüt der schwarzen Maria mit einigen schönen Songs auf, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihre Fanschar finden und schon bald große Bühnen entern werden.