RISE FROM ABOVE – Phoenix

Einer der hoffnungsvollsten deutschen Hardcore-Newcomer kommt derzeit aus Rostock: RISE FROM ABOVE überzeugen auf ihrem Album „Phoenix“ mit ausgereiften New School Hardcore voller mitreißender Singalongs, schneidender Gitarrenriffs und einem verdammt kraftvollen Gesang. Dabei schlagen die Norddeutschen gekonnt die Brücke zwischen alten New Yorker HC-Veteranen wie AGNOSTIC FRONT oder MADBALL zu modernen Bands wie DEATH BEFORE DISHONOUR oder TERROR, driften dabei allerdings zu keiner Zeit in Metalcore-Gefilde ab, sondern bleiben dem Hardcore-Sound über das komplette Album treu. Auch textlich halten sich RISE FROM ABOVE überwiegend an die klassischen HC-Themen: Szenezusammenhalt und Selbstverwirklichung werden groß geschrieben, daneben geht es aber auch um politische beziehungsweise sozialkritische Belange.
Handwerklich gibt es an diesem Album nichts auszusetzen. Zwar orientieren sich RISE FROM ABOVE auf „Phoenix“ meiner Ansicht nach ein Stück zu sehr an diversen Szenegrößen und versäumen dabei, ihrem Sound eine individuelle Note zu verpassen, doch eines muss man ihnen definitiv zugestehen: Sie setzen ihre Einflüsse nahezu perfekt um und man hört jedem einzelnen ihrer Songs an, mit wie viel Überzeugung und Herzblut die Jungs bei der Sache sind. Und letztendlich schaffen sie es, genau diese Begeisterung auch auf den Hörer zu übertragen. Guter Einstand!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.