Oha, hier wird aber mit mehr als nur einem Auge Richtung Erfolg geschielt! LACSON haben ihrem Alternative-Pop-Rock dermaßen die Flügel gestutzt, dass er problemlos im Radioprogramm zwischen LIQUIDO und SUNRISE AVENUE eingestreut werden kann, ohne dabei auch nur ansatzweise anzuecken. Die Band um den erfahrenen Schweizer Musiker Raphael Krauss und den GUANO APES-Drummer Dennis Poschwatta überlässt auf ihrem Debüt-Album nichts dem Zufall, sondern hat sowohl Produktion als auch Songwriting ohrenscheinlich bis ins kleinste Detail abgestimmt. Selbst wenn die Gitarren mal wie in „Cold ocean“ in den Overdrive-Modus schalten, wirkt es so, als wären sie zusätzlich in Watte gepackt worden, um den Hörer auf keinen Fall zu überfordern und den Kontrast zu ruhigen Akustik-Nummern wie „You“ oder „Little town“ nicht allzu groß werden zu lassen. Unabhängig davon hält das Album zwar zweifelsohne einige gute Lieder wie „Hold me“ oder das atmosphärische „Jerusalem“ bereit, doch insgesamt ist das Ganze für meinen Geschmack einfach zu zahnlos. Dass der Titeltrack als Bonus noch einmal in einer Schweizerdeutsch-Version dargeboten wird und dabei an eine helvetische Antwort auf BAP erinnert, macht es nicht unbedingt besser.
LACSON – 1234567days
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.