Bei den ELWINS ist Frühling und kein Herbst, da ist das Gras grün und nicht verdörrt und die Stimmung allzeit frohlockend, als ob man noch nie was von Weltkrieg, NSA oder Giftgasbomben gehört hätte. Doch bevor man nun den Vorwurf der realitätsfernen Ignoranz schüren könnte, sollte man lieber innehalten und sich darüber freuen, dass es sich noch Menschen auf die Hutkappe schreiben, gute Laune (und ich meine damit keine Ballermann-Gute-Laune) zu verbreiten und das Leben von den schönen Seiten zu betrachten.
Denn diesen Eindruck bekommt man bei dem Debütalbum dieser jungen Kanadier: bei zehn Songs in weniger als 30 Minuten wirkt es wie ein Infrarot-Licht an regnerischen Tagen. Ähnlich aufgebaut ist auch die Band-Geschichte, die als unernstes Duo im Jahre 2008 begann und letztendlich zu einem hochmotivierten Trio mit Zielverfolgung wurde.
Seichter, munterer Gitarrenpop mit ohrwurmhaften Melodien ohne viel Tiefenpsychologie für Menschen, die THE SHINS oder anderen Optimismus mögen. Wem das zu viel gute Laune ist, der kann ja zwischendurch wieder die Nachrichten einschalten.