Mir ist eigentlich – und das bevor ich mit der Rezension anfange – gar nicht klar, was dieses Album in mir auslöst, geschweige denn, was für eine Meinung ich dazu habe. Es ist in erster Linie schmerzlich. Und schwerfällig. Es ist wie eine Last, wie ein dicker Kloß im Hals, den man seit Tagen nicht mehr weg bekommt. „That day last november“ ist ein tragischer Koloss. Zäh wie ein Kaugummi und bittersüß wie der Schmerz beim Abschied.
Die Zelebration des Weltschmerzes und der feinen Melancholie wird selten so dezent und gleichzeitig hingebungsvoll dargeboten wie auf diesem Album. Ein düsteres Potpourri aus Post-Rock (wenn bei „Like wildfire“ nicht an MONO erinnert wird, dann weiß ich auch nicht) und Ambient. Vokalist Reinhard Obermeir singt auch nicht. Entweder er krächzt, schreit oder flüstert. Mit „Until our chest explodes“ und Gastsänger MATTHEW RYAN haben die Österreicher zudem eine kleine Hymne geschaffen, die Mark und Bein erschüttert und nebenbei auch noch im Ohr hängen bleibt.
Womit einen „That day last november“ zurücklässt, ist ein aufgewühltes Gefühl, Melancholie und Unbehagen – ich möchte lieber nicht wissen, was an dem Tag im letzten November geschah.