SOMA aus Frankreich legen mit ihrem zweiten Album „Nobody´s hotter than god“ eine durchwachsene Rock-Pop-Platte mit Erfolgsgarantie vor. Fast hätte ich sie nach den ersten beiden Songs wieder ausgemacht und gehofft, die Chefetage würde vergessen, dass ich versprochen hatte, darüber zu schreiben. Doch dann wären mir ein paar echte Songperlen entgangen. Aber eins nach dem anderen.
SOMA haben bereits mit den ganz großen Produzenten zusammengearbeitet. Für das Debüt wurde Starproduzent Dave Sardy (u.a. OASIS, NINE INCH NAILS, RED HOT CHILI PEPPERS) verpflichtet, was ihnen große Aufmerksamkeit in Frankreich beschert hat. Auch an ihrem zweiten Album arbeitete einer der Großen in der Branche mit. Tony Hoffer (u.a. BECK, DEPECHE MODE, PHOENIX) ließ es sich nicht nehmen, „Nobody´s hotter than god“ zu mischen. Was dabei herauskam, ist allerdings in weiten Teilen belanglos vor sich hin rockender Radiopop. Abgeklärtes Standard-Songwriting trifft auf Lollypop-Melodien mit Ohrwurmgarantie. Stilistisch wurzelt die Platte im amerikanischen und englischen Indie-Rock der 90er Jahre. Diese Einflüsse wurden hier allerdings derartig glattgebügelt, dass es schmerzt. Demnächst dann auch auf Ihrem Welt-Astra-Tag. Doch es gibt auch ein paar wirklich starke Songs auf „Nobody´s hotter than god“. Und die kommen immer dann, wenn SOMA ihr Standard-Schema aufbrechen und einen Schritt in Richtung Disco gehen. Das mit seinem „four to the floor“-Beat und den Synthie-Strings im Chorus straight nach vorne rockende „Nowhere fast“ beispielsweise ist eine dieser Songperlen. Oder das darauf folgende, entspannt groovende „Letters to unwrite“, das sehr modern daherkommt und entfernt an PHOENIX erinnert. Davon hätte ich gerne mehr gehört. Vielleicht ja auf der nächsten Platte. Bis dahin halte ich mich lieber von Drachenfesten und Hafengeburtstagen fern.