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FOYN TRIO – Joy visible

Wenn KATE NASH aus Norwegen käme und ein Faible für Jazz hätte, dann würde sie wohl klingen wie das FOYN TRIO. Auf „Joy visible“ widmen sich die Norweger dem verschrobenen Teil der Poplandkarte, sie improvisieren gekonnt vor sich hin, experimentieren mit Klängen und Rhythmen und gestalten so den nährstoffreichen Boden, von dem sich die Stimme der Frontfrau Live Foyn Friis ernähren kann. Mal sehr zurückhaltend („She hides“), gerne aber auch orchestral vermischen die Skandinavier den traditionellen Jazz und gekonnte Pophymnen zu einem musikalischen Cocktail, wie man ihn eher selten zu trinken bekommt. Und dabei bekommt er auch noch, fließt durch den Körper und lässt den Geist auf Reisen gehen. Jenseits aller aus diesen Gefilden bekannten Düsternis bewegt sich das FOYN TRIO auf hell erleuchteten Straßen und fordert die Passanten zum Zuhören und Schwelgen auf. Der Abwechslungsreichtum auf „Joy visible“ ist faszinierend, hier wird wild probiert und der Weg erscheint das Ziel zu sein, so spektakulär wirkt diese Ideenfülle. Der Albumtitel ist dabei sehr treffend gewählt, wird durch dieses Album doch tatsächlich Freude sichtbar vor Augen geführt. Zum einen durch das Zusammenspiel der Musiker, aber auch durch die Wirkung der Musik. Selbst, wenn man dem Jazz nicht unbedingt zugetan ist: hier sollte man reinhören und sich eines Besseren belehren lassen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.