HUNDREDS – Variations

Ein gutes Album remixen zu lassen, birgt immer die Gefahr, zwar neue Versionen der Songs präsentiert zu bekommen, die mit den Originalen aber nicht mithalten können.
HUNDREDS´ unbetiteltes Debüt zählt definitiv zu den besseren Alben des letzten Jahres und bescherte ihrem Label Sinnbus Records endlich die lange verdiente Aufmerksamkeit, nicht nur seitens der Musikmedien. Gleichzeitig wurden auch ihre Labelkollegen BODI BILL von der Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen, und tatsächlich konnte man dabei trotz aller Unterschiede gewisse Ähnlichkeiten in ihrer Musik entdecken. So traf man bei beiden Bands auf filigrane, fast zerbrechliche Melodien, geradlinige Elektrobeats und eine mystische Verklärtheit, die trotz der Schönheit der Songs stets eine gewisse Distanz zum Hörer bewahrte.
Auf „Variations“ wurden nun zehn der zwölf Songs von HUNDREDS´ Debütalbum neu vertont, ein Song, „Machine“, passenderweise direkt von ihren Labelmates BODI BILL. Neben den Berlinern sind auch RUE ROYALE und EINAR STRAY als neueste Sinnbus-Signings mit ihren Interpretationen der Songs vertreten, und erfreulicherweise wurden diese soweit verändert, dass sie den Charakter der Neuinterpreten atmen und dennoch problemlos wiederzuerkennen sind. Aber auch die anderen Bands, die allesamt zum Bekannten- und Freundeskreis der Band zählen, haben ihre eigenen feinen Coverversionen der Songs abgeliefert. Da hätten wir zum einen die elektronische Version von „Grab the sunset“, zu der STYROFOAM auf die Tanzfläche bitten, das auf Seemannskneipe getunete Cover von MONTA („Song for a sailor“) oder das an DEPECHE MODE erinnernde „Wait for my racoon“ (SHEAHAN DRIVE, ein Nebenprojekt von ARCHITECTURE IN HELSINKI). Genauso könnte man die Remixe von SMALL PANTHERS, PHON.O, GET WELL SOON oder TOUCHY MOB nennen – Ausfälle findet man hier erfreulicherweise keinen einzigen.
Dabei klingt „Variations“ zu keiner Zeit wie ein bunt zusammen gewürfelter Sampler, sondern stets wohl überlegt zusammengestellt. Besser hätten die Variationen nicht gelingen können.

Hier findet ihr außerdem ein Video zu EINAR STRAYs „Little heart“:

Und hier könnt ihr in das gesamte Album reinhören:
http://www.sinnbus.de/content/sr043.php