Arturo Bassick ist vielleicht dem ein oder anderen bereits als Bassist der UK-Punklegenden THE LURKERS und 999 ein Begriff. Dass er neben dem Punkrock auch eine Vorliebe für Country und Rock´n´Roll hat, beweist er mit seinem neuen Projekt BIG ART PETERS, bei dem er singt und Gitarre spielt. Unterstützt wird er dabei von drei (ehemaligen) MAD SIN-Mitgliedern.
Eines steht außer Frage: „Quit horsing around“ mangelt es definitiv nicht an Abwechslung, auch wenn einige Songs zunächst etwas gewöhnungsbedürftig klingen. „Hootin´ and howlin´“ beispielsweise, denn der Song entpuppt sich als ziemlich kauziges Hillbilly-Stück. Daneben gibt es typische Country-Balladen („Grown up evil“, „Tumbleweed“, „The balladeer”…), klassische 50ies Rock´n´Roll-Nummern („Hoppin´ mad”), sehnsüchtige Americana-Songs („On the trail“, „The girl, the soldier & the trucker“) und natürlich auch diverse Rockabilly-Ausflüge („Rubber room”, „Don´t wanna get thin“). Die Brücke zu seiner eigenen Vergangenheit schlägt Arturo dagegen in dem Song „Punk Rock“, der als flotte Punk-Nummer beginnt und in der dann mittendrin unverhofft der Country-Schalter umgelegt wird. Bei diesem sowie einem weiteren Stück wird er am Gesang übrigens von Punk-Lady Texas Terri unterstützt. Neben 14 Eigenkompositionen befinden sich zudem noch drei Coversongs von LEON PAYNE, BILL ANDERSON und RAY PETERSON auf dem Silberling.
Insgesamt lässt sich sagen, dass sich BIG ART PETERS zwischen den Polen HANK WILLIAMS, BILL HALEY und THE METEORS offenbar pudelwohl fühlen. Was dabei in erster Linie erstaunt sind die Gesangsqualitäten, die Arturo Bassick auf „Quit horsing around“ an den Tag legt, denn stellenweise klingt er tatsächlich wie ein alter amerikanischer Country-Recke. Dass das Album in Wirklichkeit das Ergebnis deiner deutsch-englischen Musikkooperation ist lässt sich in Anbetracht dessen also höchstens erahnen. Es sei denn, man wirft einen Blick auf das CD-Cover: Denn mit Cowboy-Hut und Pferd auf einem Bahnsteig zu posieren… so etwas bringen wohl tatsächlich nur Engländer fertig.