THE WONDER YEARS – The upsides

Pop-Punk, die Drölfunddrölfzigste. THE WONDER YEARS erfüllen auf den ersten Blick alle Kriterien dieses Genres und passen somit perfekt in das derzeitige Profil ihres Labels Hopeless Records: Tonnenweise eingängige Hooklines, ansteckende Melodien und eine gewisse Leichtigkeit gehören ohne Frage zu den Grundeigenschaften dieses Tonträgers. Und doch schafft es die Band auf ihrem zweiten Longplayer immer wieder, rechtzeitig die Kurve zu kriegen, bevor man ihnen den Stempel der Beliebigkeit aufdrücken kann. Zum einen drücken sie in Stücken wie „My last semester“ oder „Washington Square Park“ nämlich munter aufs Gaspedal und lassen gelegentlich auch ein paar Post-Hardcore-Einflüsse durchschimmern. Auf der anderen Seite spicken sie ihre Songs immer wieder mit plötzlichen Rhythmuswechseln und begnügen sich beim Songwriting keineswegs mit simplen „Strophe-Refrain-Strophe-Refrain“-Strukturen. Und zu guter Letzt kann auch der Gesang überzeugen, der sich keineswegs in immer gleichbleibendem Rumgenöle verliert, sondern ziemlich differenziert und facettenreich rüberkommt. So macht Pop-Punk Spaß – Fans von NEW FOUND GLORY oder MOTION CITY SOUNDTRACK sollten sich „The upsides“ daher unbedingt mal zu Gemüte führen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.