PLACE VENDOME – Place vendome

Unglaublich, was zurzeit der Melodic Rock/AOR Markt hergibt – so viele qualitativ hochwertige Alben gab es schon seit Jahren nicht mehr! Neben den fantastischen Releases von JORN/LANDE, OLIVER HARTMAN und diversen anderen liefern nun auch PLACE VENDOME (ein berühmter Platz in Paris, in dessen Mitte sich die Triumphsäule mit der Statue des Napoléon Bonaparte befindet) mit ihrem Albumeinstand einen Kracher allererster Güte ab! Hier handelt es sich aber keinesfalls um eine Newcomer-Band, sondern um gestandene Musiker. Was habe ich verdutzt aus der Wäsche geschaut, als ich auf dem Promo-Zettel die beteiligten Musiker erblickte: am Mikro Michael Kiske (Ex-HELLOWEEN), Bassist und Multitalent Dennis Ward (PINK CREAM 69, Produzent), Kosta Zafiriou (PINK CREAM 69) an den Drums, Gitarrist Uwe Reitenauer (ebenfalls PC69) und VANDENPLAS-Keyboarder Günther Werno. Vor nicht allzu langer Zeit hörte man von Michael Kiske noch negative Äußerungen über die Hardrock- und Metal-Welt, er wollte dieser Musikrichtung sogar gänzlich den Rücken kehren. Daher überrascht es nun umso mehr, ihn jetzt hier als Sänger in Erscheinung treten zu sehen. Scheinbar hat ihn die Klasse dieses Bandgefüges überzeugt, und das ist auch gut so! Kiskes melodischer Gesang passt perfekt zu der musikalischen Ausrichtung von PLACE VENDOME, die – wie kann es bei dieser Besetzung auch anders sein? – teilweise stark an PINK CREAM 69 erinnert, wie z.B. beim treibenden Opener „cross the line“, welcher problemlos auf einem der letzten PC69-Alben hätte stehen können. Da Dennis Ward beim Songwriting neben der Unterstützung von Günther Werno auch noch Hilfe von Alfred Koffler und David Readman (beide PC69) bekam, wundert mich nichts mehr. Bei dieser Songwriting-/Bandbesetzung kann einfach nichts schief laufen! Wie zuletzt schon bei JORN/LANDE gibt es auch hier keinen einzigen Ausfall zu bemängeln! Mit den AOR-Tracks „i will be waiting“, „too late“ und „right here“ hat man quasi Blaupausen für perfekte, melodische Rock-Songs in petto. Aber auch der Rest des Albums weiß zu überzeugen. Erwähnt werden sollte zudem die überzeugende Produktion von Dennis Ward (u.a. CHALICE, SYMPHORCE), welcher sich in den letzten Jahren neben der Arbeit mit seiner Hauptband ein zweites Standbein als Produzent aufgebaut hat.
Wer auf AOR/Melodic Rock steht, muss hier zugreifen! Uneingeschränkte Kaufempfehlung!