Trei Affen im Schnee. Das soll TA!S wohl bedeuten. Eine Stimme zwischen Farin Urlaub und Carsten Sandkämper, nichts wirklich Unbekanntes, was uns da aus den Boxen entgegenschallt, wenn man „Doch!“ einlegt. Was überrascht, ist das recht hohe sprachliche Niveau, das Marco in seinen Texten hält, untermalt, manchmal leider auch überdeckt von einem sehr vordergründigen Schlagzeug, das den Weg der Songs vorgibt, die zwischen Deutschpunk, Skaeinflüssen und Popnummern zielsicher auf der Reise sind.
Die teilweise („Wissen“, „Viel zu tun“) sozialkritischen Texte werden immer wieder von punktypisch kurzen Songs unterbrochen, die sich eher der Albernheit widmen. Besonders hervorzuheben und das im positiven Sinne, ist hier „Lückenfüller“. Erinnert man sich an SUM 41 und ihr „All killer no filler“-Album, muss man hier einfach reagieren. Selten so gelacht. Diese Kurztripps in die Albernheit orientieren sich häufig an der frühen Kunst eines OLLI SCHULZ. Sonst erinnern TA!S merklich an MONTREAL.
Leider klingen sie ab und an ein bisschen nach den rockigeren PUR-Nummern („Frei“) und zudem covern sie den EAV-Klassiker „Fata Morgana“. Man fragt sich wirklich, warum sie das tun. Mit fortschreitender Albumzeit wird die Musik immer ÄRZTE-lastiger, allerdings bleiben die drei Jungs aus der Gegend um Heidelberg musikalisch sehr sicher und routiniert, der Abwechslungsreichtum von „Doch!“ ist auch sehr positiv anzuführen, denn sie beschränken sich nicht auf den 08/15-Punk. Mit „Liebeslied“ liefern TA!S eine nette Castingshow-Verballhornung, die gegen Ende allerdings etwas einfach geraten ist, der Anfang aber ist das Hören allemal wert. Selbstverständlich darf die obligatorische Ballade („Ein Mann“) auch nicht fehlen, die eine gute Alltagsbeobachtung ist, aber auch nichts wirklich berauschend Neues.
Insgesamt merkt man „Doch!“ den Spaß der Musiker an, wer auf gut gemachten, routiniert gespielten und mit ansprechenden Texten versehenen Deutschpunk steht, sollte hier zugreifen.
TAIS – Doch
