Seit 2005 sind DOLLFACE hauptsächlich in ihrer Heimat Schweden unterwegs. Mit ihrem Debüt „Mars attacks“ tourten sie zwar schon zweimal im bescheidenen Rahmen durch unsere Lande, blieben aber bisher weitgehend unbekannt. Mit ihrem neuen Album „Silent rebellion“ soll sich das nun ändern. Die 14 Songs pendeln sich irgendwo zwischen Post-Punk und Post-Grunge ein. Gelegentlich fühlt man sich an BUSH erinnert oder auch an die längst vergessenen CELIBATE RIFLES. Revolutionäres findet man hier nicht, Experimente ebenfalls nicht, aber immerhin gut abgehangenen, bewusst simpel, aber energisch vorgetragenen Indie-Rock. Gelegentlich wagt man zwar leicht Vertracktes, aber variantenreich geht anders. Kann man jedoch gut verschmerzen, denn die Songs kommen immer knackig und unpoliert auf den Punkt. Ehrliche Handarbeit halt und live bestimmt kickend. „Silent rebellion“ wurde, wie schon das Debüt, von Henryk Lipp (THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES, MILLENCOLIN) und Michael Nilsson produziert. Latent düsteren Rockern wie „Quiet song“ stehen eher konservativ anmutende Songs wie „I’m not feeling anything“ oder „Only way“ gegenüber. Über weite Strecken des Albums wird das Tempo aber hochgehalten. Stellvertretend sei dafür der heimliche Hit des Albums „Me and the bomb“ oder auch „Last minute exhortations“ oder das an QOTSA erinnernde „Brother watch over me“ angeführt. Ob das für einen großen Wurf reicht, darf bezweifelt werden, denn dafür fehlt der große Hit, der DOLLFACE aus der Schar gleichgesinnt Musizierender heraus heben würde. Trotzdem, mit „Silent rebellion“ ist dem Schwedenfünfer ein kompaktes Album gelungen, das man gut an einem Stück durchhören kann, was man zum Beispiel von den mittlerweile Stadiondächer durchbrechenden MANDO DIAO nicht mehr behaupten kann.