Das Wort Dreampop treibt einem in den Kopf, sobald „Prater“ von SCOTCH & WATER aus den Boxen schallt. Wobei schallt eigentlich viel zu heftig klingt für das, was uns wirklich entgegenschwappt. Denn das ist so sanft, dabei so fesselnd und träumerisch. Die Hamburger:innen schwelgen in hymnischen Klängen, denen durch den Gesang, der mal an KATE BUSH, dann wieder ein wenig an BJÖRK gemahnt, aber sehr viel Eigenständigkeit aufweist, die Krone aufgesetzt wird.
Kleine, verschlungene Songs, die den Weg weisen. Dorthin, wo das Licht vermutet wird, auch wenn es durch den Schatten geht. Aber, sind wir ehrlich, der Schatten hat oft auch etwas für sich. Zumindest, wenn er so verlockend daher kommt, wie auf „I know my identity, right?“
Und dann plötzlich reißt „Hey“ uns aus den Träumereien und lässt uns aufhorchen, fast aufschrecken, bemerkt dies aber und nimmt uns schnell wieder beschützend in den Arm. SCOTCH & WATER haben ein echtes Alternative/Indie-Kleinod geschaffen, dessen Melodien sich mit enormer Leichtigkeit in den Synapsen festsetzen. Diese EP ist mal wieder ein Beispiel dafür, wie wundervoll Pop sein kann, in seiner Vielfalt, seiner Zartheit, seiner Klarheit. Zwar wird man aus einem SCOTCH & WATER-Konzert sicherlich nicht vollkommen durchgeschwitzt kommen, dafür aber belebt und beseelt. Und das ist doch auch eine richtig große Menge.
