THE AUDIENCE – Dancers and architects

Dieses Album ist gut! Es macht Spaß! Im Auto, auf dem iPod, auf der Couch, in der Disse. Und es hat genug Ecken, um auch dem Kopf ein bisschen Stoff zum Knacken zu geben. „Dancers and architects“ steht mit dem einen Bein knietief im Wave und mit dem anderen bis zum Knöchel im Punk. Der Kopf schnuppert derweil im Pophimmel. Die musikalischen Zutaten sind nicht neu. Druckvolle Drums, die aufs Tempo drücken, wo es nur geht, zackige Gitarrenriffs, ein nervöser funky Bass und eine herrlich old-schoolige Orgel. Da hört man dann schon mal frühe BLOC PARTY, das gewiefte Songwriting von MAXIMO PARK oder auch eine Spur KAISER CHIEFS in ihren „punkigen“ Momenten, doch zuallererst hört man frühe ROBOCOP KRAUS aus allen Poren. THE AUDIENCE bringen aber das Kunststück fertig, völlig eigen und jederzeit souverän und geschlossen zu klingen. Das Songwriting ist immer auf den Punkt gebracht. Der Albumtitel spricht Bände, denn entweder zielen die Songs direkt auf den Indie-Dancefloor, oder sie beeindrucken durch vertrackte Rhythmik und Arrangements. Doch jederzeit ist da dieser große Popmoment präsent. Als Sahnehäubchen eine Prise Psychedelica, und fertig ist ein rundum Spaßbringalbum. Die schnörkellose Produktion verheißt zudem ein aufregendes Liveerlebnis. Songs wie der Opener „Teal missing“, „The red echoe“ oder „Lucy“ bleiben trotz zickigster Rhythmik stringent und zugänglich. Ihre Hits hat „Dancers and architects“ zweifelsohne in „Picture’s motion“, Kill the octaves“ „The shy runner“ und „Ice cubes“. Doch es gibt auch woanders ganz große Momente. Wie sich zum Beispiel „A.M.“ auf einmal öffnet, ist schlicht großartig. Das alles gibt es in einem geschmackvollen Digi-Pak. Muss ich jetzt noch explizit KAUFEMPFEHLUNG schreiben?