Den holländischen Doppelpack gab es doch erst kürzlich im Molotow mit PIP BLOM und PERSONAL TRAINER. Heute aber CAPE SLEEP zusammen mit LOUPE. Beides keine Unbekannten mehr in Hamburg. Hinter CAPE SLEEP steckt Kim Janssen, der zuvor bereits solo und unter dem Namen BLACK ATLANTIC in der Hansestadt gespielt hat. Wobei man auch sagen muss, dass die Band hinter CAPE SLEEP nicht eindeutig definiert ist. Während auf dem kürzlich veröffentlichten Debütalbum insgesamt sechs Musiker mitmischen, spielte Kim heute in der Sky Bar als Singer/Songwriter lediglich von Drums begleitet. Otti verglich die Musik von CAPE SLEEP mit REO SPEEDWAGON und attestierte ihm kleine Indiepopperlen, die sich leicht in den Gehörgängen festsetzen. Auch wenn die meisten Zuschauer seine neue Band wahrscheinlich noch nicht gekannt haben dürften, wurde er äußerst wohlwollend aufgenommen.
Aber auch LOUPE tauchen mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer wieder in Hamburg auf. Ihre erste EP erschien 2012, fünf Jahre später habe ich sie auf dem Reeperbahn-Festival erstmals wahrgenommen, damals noch unter dem Namen DAKOTA. Im letzten Jahr erschien auf dem Berliner Label Sinnbus Records mit einer neuen Sängerin ihr Debütalbum „Do you ever wonder what comes next?“. Und als ob der Albumtitel bezeichnend wäre, verließ ihre neue Sängerin sie noch vor dem Release. Doch mit Nina Ouattara haben sie eine Nachfolgerin gefunden, mit der es gut zu harmonieren scheint. Zuletzt hat man LOUPE in Hamburg auf dem Reeperbahn-Festival 2023 sehen können, im letzten Jahr noch im Backyard, heute Abend als Headliner oben in der Sky Bar. Die Location war mit ca. 100 Zuschauern gut gefüllt, die Stimmung von Beginn an blendend. Eröffnet wurde das Set mit „Black beauty race“, einem noch unveröffentlichten Stück, es folgten noch zahlreiche weitere Songs, die man nicht auf ihrem Debütalbum findet. Darunter auch das punkige „Too soon“, zu dem Sängerin Nina sagte, dass es eigentlich schon aussortiert worden sei, sie sich aber dafür eingesetzt habe, es wieder auf die Setlist zu nehmen, da es sich dabei um ihren persönlichen Lieblingssong handele. In eine ganz andere Richtung geht ihre neue Single „Tested waters“, ein wunderschön verträumter Song, in dem Ninas sanfte Stimme hervorragend mit dem ausgefeilten Gitarrenpicking von Abel harmoniert. Als die vier nach einer guten Stunde ihr Set beendeten, hörte das Publikum gar nicht mehr auf zu applaudieren. Eine Zugabe gab es leider trotzdem nicht – wahrscheinlich war man gar nicht auf die große Resonanz vorbereitet.