Wenn ich mir aufgrund meiner Punk-Affinität ständig von modernen Indie-Kids anhören muss, dass Punkrock konservative Musik sei und sich sowieso nur noch selber wiederholt, dann greife ich auf ein bewährtes Mittel aus Kindergartenzeiten zurück: Ich gebe den Schwarzen Peter einfach weiter und behaupte trotzig, im Musiksegment „Stonerrock“ täte sich in Punkto Abwechslung und Weiterentwicklung noch viel weniger. Ätschibätsch, lange Nase und so weiter… Wieder mal fein rausgekommen aus der Nummer.
Auch die italienischen Stoner-Schwergewichte von OJM strotzen nicht gerade vor Innovationen: Dreckiger Sound, protzige Gitarrenriffs, gelegentlich ziemlich coole Bassläufe – nicht schlecht, nur leider alles schon tausendmal dagewesen. Zugegeben, Songs wie „Dirty nights“ oder „Spread me“ machen schon mal Laune, sofern man gerade in der richtigen Stimmung dazu ist, aber zur Kulturbereicherung der westlichen Zivilisation tragen sie nun mal nicht gerade bei. Der nimmersatte Stonerrock-Junkie findet mit „Under the thunder“ gewiss einen weiteren Leckerbissen für seine Sammlung, ich dagegen lediglich eine weitere Bestätigung für meine eingangs erörterte „Schwarzer Peter“-Masche.