A STORM OF LIGHT – And we wept the black ocean within

Wer mich kennt, weiß, dass ich mich, so lange wie es nur geht, weigere, eine Scheibe einfach nur zu verreißen. Es gibt immer etwas zu finden, was man, auch jenseits vom eigenen Geschmack, positiv bewerten kann. Fangen wir also mit dem Positiven an. Das sind schon ganz schön düstere Sounds, die die Herren Graham, Seita und Angevine hier kreieren. Das ist perfekte Weltuntergangshorrorapokalypsenfilmmucke. Die Band fühlt sich inspiriert von Poe und Faulkner. Passt. Auch das Artwork kann in seiner morbiden Düsterheit überzeugen. Aber das war’s dann auch schon. Auch, wenn in einigen Songs mit Vinnie Signorelli eine Kapazität seines Faches an den Drums sitzt, fragt man sich, wieso sein Talent nicht prägenter einfließt. Das, was hier getrommelt wird, trommelt Martin von KALKUTTA mit links, während er sich mit rechts ‘ne Zuppe dreht und ein Bier aufbeißt. Man muss also davon ausgehen, dass dieses rudimentäre Drumming Kalkül ist. Die Songs kommen kaum mal über 80 bpm hinaus und rocken tut rein gar nichts. Muss ja auch nicht, aber der Eindruck sich in einem zähen Schleim zu bewegen, verstärkt sich von Minute zu Minute. Endgültig tilt ist man jedoch, wenn der „Gesang“ einsetzt. Okay, Gegrowle ist es zwar nicht, aber besser auch nicht. Nennen wir ihn mal „bescheiden“. Wozu könnte man so ein Elaborat brauchen? Zum sich selbst so richtig schön scheiße fühlen? Als letzte Guiding Hand vorm Sprung vom Michel? Als Scheidungsgrund? Das Beste an diesem Album sind noch die subtil eingebundenen, gesampelten Kirchturmglocken in „Undertow“ und die 60ste Minute, denn da wird man von diesem unglaublichen Schmarrn erlöst. Wie schädlich die Wirkung von „And we wept the black ocean within“ ist, merkt man, wenn man froh aufatmet, danach DUFFY im Radio zu hören. Erschreckend.