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WHEN SKIPJACK TRIPPED – Headphone home

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Neues von den bayerischen Urgesteinen WHEN SKIPJACK TRIPPED gibt es im aktuellen Album „Headphone home“ zu hören. Erschienen am 18. Juli, kommt die nunmehr fünfte Scheibe der schon seit 18 Jahren bestehenden Band gerade rechtzeitig zur Festivalsaison in die Läden. Burg Herzberg, Rocking Hoot oder Helfenstein wären passende Adressen, denn WHEN SKIPJACK TRIPPED haben ihre meisten Fans sicher da, wo man sie lange kennt oder lokalpatriotisch mit ihnen sympathisiert.
Trotzdem, so mau die Kritiken für ihr letztes Album („Is this world still mine?“, 2006) auch waren, in den letzten zwei Jahren hat sich die Kombo um den Songwriter Zattl ziemlich entwickelt. Mitwirkende bei „Headphone home“ waren unter vielen anderen Frank Mollena (MISSOURI), Enno Palucca (DIE GOLDENEN ZITRONEN) und Lotsi und Alexander Sticht von THROW THAT BEAT. Nicht nur, dass die schon etwas älteren Herren ein komplett durchorganisiertes Konzeptalbum abgeliefert haben, auch wechseln sich Sessions mit treibenden Rockstücken à la BRANT BJORK oder soften Blueseinlagen in perfekt abgestimmter Reihenfolge ab. Von dem im letzten Album so oft bemängelten eintönigen Blues und Americana und plänkeligem Folk ist nichts mehr zu hören.
Dennoch, die Session-Atmosphäre und schrammeligen Gitarren können nicht verschleiern, dass WHEN SKIPJACK TRIPPED den Ton dieser Zeit verfehlen. Zu lange verharren sie mit unbedeutenden Riffs in psychedelischen Wiederholungen, zu schulmäßig werden die Stücke abgespielt und verebben, sobald es rockig wird, als Einheitsbrei im Gedächtnis des Zuhörers. Zu den besseren Stücken gehören daher vor allem die ruhigeren und kürzeren: „Band of angels“, „Pony tail“ oder „Ghost on the backseat“. Höhepunkt des Albums ist definitiv die Nummer acht, „Maybe in 100 years“, der Titel passt zum leicht schleppenden Tempo des Stückes, und wenn ich so recht drüber nachdenke, auch zur Band an sich. WHEN SKIPJACK TRIPPED lassen sich Zeit, mit ihren Stücken, in ihren Stücken, mit ihrer Bandkarriere. Eine selten gewordene Tugend, kann man sagen. Nur dauert alles einfach ein bisschen zu lang.