Obwohl ich mich seit vielen Jahren grundsätzlich als glühenden BABOON SHOW-Verehrer bezeichnen würde, hat es zuletzt zwischen den Schwed*innen und mir ein wenig gekriselt. Zuletzt gab es für meinen Geschmack einfach viel Rockstar-Zirkus auf der Bühne, und die ziemlich Hardrock-lastige Ausrichtung ihrer „I never say goodbye“-EP hat mich irgendwie nicht mehr so wirklich angesprochen. Insofern war meine Erwartungshaltung gedämpft, als ich „God bless you all“ zum ersten Mal in den CD-Player schob, doch die anfängliche Skepsis wurde von Minute zu Minute kleiner. Zwar ist auch das zehnte Album der Band erwartungsgemäß relativ rockig gehalten, kommt jedoch wieder weniger breitbeinig daher und hat aus meiner Sicht auch wieder mehr potentielle Hits auf Lager. Da wären neben dem Titeltrack beispielsweise die großartigen Hymnen „Sands of time“ und „Revolution Avenue“, aber auch das melancholische „Reason to go“ weiß zu überzeugen. Weniger meinen Geschmack treffen hingegen das von Southern Rock beeinflusste „Gold“ oder die beiden bereits im letzten Jahr als Doppelsingle erschienenen „Oddball“ und „Have a party with me“. Somit kommt „God bless you all“ unterm Strich zwar nicht ganz an frühere Killer-Alben wie „Radio Rebelde“ oder „Punkrock harbour“ heran, schafft es jedoch allemal, den Verfasser dieser Zeilen wieder versöhnlich zu stimmen.
THE BABOON SHOW – God bless you all
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:27. Januar 2023
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.