YAST – Yast

Sandviken, Schweden. Aus diesem alles andere als verträumten Nest kommen YAST. Bei Industrie und Stahlwerk würde man eher harten Industrial erwarten. Geboten wird auf dem Debüt der fünf Herren hingegen hymnenhafter Pop, der sich bereits im Vorprogramm von THE DRUMS beweisen konnte und dort auch musikalisch hervorragend hinpasst. Trotz großer Instrumentierung ist der Klang fast zart, ja zerbrechlich und leider manchmal ein bisschen zu verhallt. Es klingt, als würden BIG DEAL mit einer Band zusammen arbeiten. Musik, die einen eher von sonnigen Abenden am Strand träumen lässt als vom kalten Norden. Die Jungs aus Malmö lassen diese Sonne schnell auch im Herzen aufgehen und heben damit die Stimmung, verbreiten mit ihrem Popsound im recht britischen Gewand Lust auf das Leben. Als wären sie dem Soundtrack eines der besseren Teenie-Liebesfilme entsprungen, man ist sich sicher: es gibt ein verdientes Happy End. Nach sechs Jahren Bandgeschichte ist es nun also endlich gelungen, das erste Fulltime-Album zu veröffentlichen, und die Skandinavier hängen die Messlatte in Sachen Dream-Pop schon ziemlich hoch. Wenn sie beim nächsten Versuch noch etwas mehr Wert auf die Lyrics und weniger auf den Hall legen, dürfte auch der Nachfolger die Höhe meistern. Was zum Schluss mal wieder zu sagen bleibt, ist: Schweden.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.