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MARKUS – Reservoir EP

 
 
Ach, komm, gebt es doch zu: Auch ihr habt beim ersten Lesen sofort an „Kleine Taschenlampe, brenn!“ gedacht, erzählt doch nichts. Damit haben MARKUS allerdings mal so gar nichts gemeinsam. Nein, hier lärmt es gewaltig, hier kracht es im Gebälk und MARKUS hauen uns ihre sechs Tracks, die von elf Sekunden bis 2:54 Minuten Länge aufweisen, in aller Brutalität um die Ohren. Markus Burnuthian (aka Veronica Burnuthian) verlangt dabei ihrer Stimme schlicht alles ab, was diese zu bieten hat, changiert dabei zwischen Französisch, Englisch und Deutsch hin und her. Dazu arbeiten sich die Instrumente an sich selbst ab, versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen, das Zusammenspiel gelingt dennoch und wird teilweise fast melodisch. „Reservoir“ ist ein vertontes Gedicht von Ernst Jandl, kompromisslos, verrückt und gewaltig. Ein völlig wahnsinnger Trip durch punkige Gefilde, in denen es ohrenbetäubend laut werden kann – allerdings nie so, dass man endgültig genervt wäre. „Reservoir“ pustet dir die Ohren durch und lässt dich danach einfach erschöpft in der Ecke liegen, schlägt mit einem lauten Lachen noch die Tür hinter sich zu. Und trotzdem fühlst du dich nicht benutzt, sondern irgendwie runderneuert.
„Komplett durchgeknallt“, wie eine Freundin beim Hören sagte.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.