THE CANCER CONSPIRACY –

Mit THE CANCER CONSPIRACY ist Make My Day Records ein großer Schlag gelungen, der sich musikalisch zunächst einmal erheblich vom übrigen Labelprogramm abhebt. Denn für die Bezeichnung „Indie“ ist die Musik der drei Amerikaner viel zu komplex. Da trifft es die Selbsteinschätzung mit dem Begriff „Post-Prog“ schon viel eher. Aaron Turner erkennt sogar Ähnlichkeiten zu KING CRIMSON und BRIAN ENO, wobei es sicherlich auch nicht ganz zufällig passiert ist, dass man Aaron Turner als Kopf von ISIS und Hydra Head Records (CAVE IN, …) zu der Band befragte. Dort wäre die Band nämlich auch sehr gut aufgehoben gewesen.
Das Gute an der CANCER CONSPIRACY ist, dass sie aber nicht nur das Musikerherz mit dem Hang zu ausgefeilten, teils jazzigen Rhythmen und der absoluten Beherrschung ihrer Instrumente beglücken, sondern gleichfalls den ungeübten Musikhörer zu begeistern wissen, da sie die Melodie nicht aus den Augen verlieren, womit wir am Ende doch wieder bei der Sparte „Indie“ angelangt wären. Auch MASERATI sind als Referenz für die Band sicherlich nicht ganz ungeeignet, da beide auch dem Psychedelic nicht ganz abgeneigt sind. Wobei man eigentlich in der Vergangenheit von der Band sprechen muss, da es sich nach internen Besetzungswechseln und Labelstreitigkeiten bei vorliegendem Album „Ω“ um die letzten acht Songs der Band handelt, die seit drei Jahren auf Eis lagen, nun aber endlich veröffentlicht werden. Völlig zurecht, und mit dem Auflösen von THE CANCER CONSPIRACY gleichzeitig ein großer Verlust für die Musikszene.