CODY – s/t

Eine wunderschöne Debüt-EP! 13 Musiker ziehen den Hörer innerhalb von sechs Songs und knapp 23 Minuten mit hörbarer Passion und Intensität in ihren Bann und lassen ihn nicht mehr los. Viel zu schnell ist die Platte vorbei, der süße Vorgeschmack und die Vorfreude auf das in Bearbeitung befindliche Album bleiben. Das Musikerkollektiv CODY unter den Fittichen von Singer/Songwriter Kaspar Kaae kommt aus Dänemark und hat sich dort im letzten Jahr bereits beachtliche Anerkennung verschafft. Ihre EP ist ausgesprochen populär, die Kritiken waren ausgezeichnet und einen Fernsehauftritt gab es im Heimatland auch schon. Als Support begleiteten die Dänen unter anderem THE NATIONAL, BONNIE „PRINCE“ BILLY und BLACK FRANCIS. Was erwartet einen nun musikalisch? Kasper Kaae hat eine Vorliebe für alternativen amerikanischen Country und Folk, was auf der Platte deutlich zu hören ist. Trotzdem unterwerfen sich die Musiker dem Genre nicht willenlos, sondern benutzen dieses eher als Plattform für eine musikalische Landschaftserweiterung. Damit wird die Musik eher zu einer Hommage an das Genre mit Westerngitarren, gedämpftem Schlagzeug, Geige und gekonnt eingesetzten Lapsteel und Pedalsteel und der melancholischen Stimme von Kaspar Kaae. Ebenso wehmütig sind auch die Texte: mit Herzschmerz und Sehnsucht aber ohne Kitsch. Zudem tragen die Songs viel Potential in sich, langsam entwickelt sich das jeweilige Stück aus sich selbst heraus, wird immer größer und geht dann mit einer überzeugenden, quasi sanften Explosion darüber hinaus. Es ist ein bisschen, als würde man durch einen langen Flur auf eine offene Tür zugehen, in der man schon in einem Ausschnitt die Weite der draußen liegenden Natur erahnen kann und plötzlich tritt man aus der Tür heraus ins Freie und da ist dann alles auf einmal: die unerträgliche Größe und Einsamkeit einer unendlichen, wilden und befreienden Landschaft.