Emo, Emo, ich höre immer nur Emo. Oder Indie. Der Hype ist nicht vorbei, denn es ist kein Hype mehr, sondern ein Lebensgefühl. Man muss sich nicht mehr schämen, wenn man Rotwein trinkt und tiefgründig schwafelt und so, nah – just kidding. Also ganz so klischeehaft sollte man dann doch nicht sein, aber die Verknüpfung von lauten Gitarren, Melodien und einem Hauch Melancholie sollte keinen mehr abschrecken, weil’s uncool und nerdy sei.
Gut, NEW YEARS DAY sind mittlerweile eine von unzähligen, jungen Bands, die alle um dieselbe Zielgruppe buhlen, aber sie machen das nicht schlecht und haben mit Songs wie „Ready aim misfire“ auch eindeutig Hits im Gepäck, die frisch und eigenständig klingen. Außerdem haben sie eine gute Mischung zwischen High-Tech-Victory-Produktion und dem guten Schrammel-Indie der Anfänge getroffen. Man tut ihnen vielleicht ein wenig Unrecht, wenn man wenig über die Musik und die Band schreibt, aber in diesem Fall muss man es einfach mal sagen. Das ist nett und durchaus gut, und wenn die Band mal eines ihrer unzähligen Konzerte in Deutschland spielt, sollte jeder von Euch da hingehen, aber zur Platte des Monats reicht es doch nicht. Man verliert sich teilweise leider in zu einfachen Refrains und setzt zu viel auf die große Emo-Ballade, als dass die guten Songs vom Anfang fortgeführt werden.
Und es singt eine Frau, stört mich ja auch meistens… Aber ansonsten, gelungenes Debüt und wirklich nicht so schlecht, wie die Verallgemeinerungen vielleicht klingen mögen.