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DISFEAR – Live the storm

Der Beginn eines neuen Jahres bringt auch für den mäßig begabten, häufig gemeinen Musikrezensenten einige Änderungen mit sich. Bemusterung im klassischen Sinne fällt dieses Jahr für einige Plattenfirmen aus, dafür gibt es jetzt den Musik-Stream. Das Extrem-Metal-Label Relapse Records macht den Anfang, dessen Beispiel in Zukunft sicherlich noch einige folgen werden… Der Kompromiss geht auf jeden Fall gut los, der zugesagte Download der Stücke fällt erstmal aus, dafür klappt es vielleicht später mit der Zusendung des „fertigen Produkts“. So schreibe ich das erste Stream-Review meiner Laufbahn, denn die Lust auf die neuen Stücke von DISFEAR ist stark. Das äußert sich durch nervöses Zucken des Körpers, Schweißausbrüche und dem Gedanken daran, dass „Misanthropic generation“ mittlerweile schon fünf Jahre zurück liegt. Fünf Jahre!! Doch jetzt sind DISFEAR zurück, und alles wird gut. Das Album strotzt vor Power und Breitseiten an harten Gitarren. Das Tempo wird erst beim fünften Stück „The furnace“ gedrosselt, und trotzdem donnert der Song gewaltig aus den Boxen. Mein absolutes Highlight ist das fast siebenminütige „The phantom“. Einem langsamem Aufbau folgen fünf Minuten pure exzessive D-Beat-Macht. Es gibt mehr Punk-Esprit, mehr klassische Heavy Metal-Soli (Uffe Cederlund (Ex-ENTOMBED) sei Dank!), mehr Tomas Lindberg, dafür ist die Produktion weniger direkt als zuvor. Das beweist allerdings nur die Ausnahmestellung des zu früh verstorbenen Mieszko Talarczyk, der den Vorgänger noch produziert hat, denn immerhin hat Kurt Ballou hier an den Reglern gesessen. Weniger direkt bedeutet im Übrigen, dass der Sturm gelebt wird und nicht mehr der Orkan beschworen werden muss. Die Jungs wissen, was gut ist und bleiben in meinen Augen die einzig wahren Verteidiger des DISCHARGE-Erbes mit dem meisten Pfeffer im Arsch.