Die coolsten Poser des Planeten sind die CLOROX GIRLS nun wirklich nicht, wie man anhand des Covers unschwer nachvollziehen kann. Doch was bedeutet schon Coolness, wenn man eine Sommerplatte wie „J’aime les filles“ geschrieben hat? Die beiden Vorgängeralben waren schon gut, doch die richtige Balance zwischen poppiger Eingängigkeit gepaart mit Punk-Attitüde erreichen sie erst hier. Vielleicht begegnet uns das Cover von LIOs Siebziger-Jahre-Hit „Le banana split“ bald im Werbespot eines Eisfabrikanten. Wundern würde mich das nicht, da diese Version soviel positive Energie besitzt und von einem bezaubernden trashigen Charme begleitet wird. Die eigenen Stücke stehen dem in nichts nach und verbreiten einfach gute Laune, ohne in Hast zu verfallen, weil man Angst hat, den Sonnenuntergang zu verpassen. „J’aime les filles“ ist nämlich der diesjährige Soundtrack zum Sonnenuntergang! In der Hand das Halbliter-Dosenbier, im Arm den geliebten Partner und den Arsch schön in den Sand gedrückt. Den BRIEFS-Vergleich darf man nun getrost beiseite schieben, denn die CLOROX GIRLS bewegen sich eher im klassischen Power-Pop-Kontext. Hier wird nicht auf Teufel komm raus im Stakkato-Stil geschreddert, sondern relaxt und mit viel Liebe zur Melodie ein Ohrwurm nach dem anderen zum Besten gegeben. Ein vergleichbares Album wird man dieser Tage und in der jüngsten Vergangenheit vergeblich suchen. Wer sich mit dem letzten Output der QUEERS nicht so richtig anfreunden konnte, sollte hier unbedingt reinhören. „J’aime les filles“? Wer nicht?