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EUROTEURO – Volume I

Der Bandname schreckt ja schon ein wenig (oder auch ein wenig mehr) ab. Dass die Presseinfo dann auch noch erklärt, dass er „sich auf die Kontroverse um die Einführung des Euro als Teuro bezieht“, muss man schon fast ein wenig würgen (oder auch ein wenig mehr). Musikalisch lustwandelt die Band zwischen NDW, Elektropop und Rockeinflüssen, es gelingt ihr dabei immerhin, das ein oder andere Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern, da man sich glücklicherweise nicht allzu ernst zu nehmen scheint. Anders kann ich mir Titel wie „Autogrill“ nicht erklären. Irgendwo zwischen „Vamos a la playa“ und „Bologna“ wird hier das Unwesen getrieben. Später wird auch vor Reggae nicht Halt gemacht, der ebenfalls an als vergessen geltende 80er-Jahre-Hymnen erinnert und schreckliche Erinnerungen aufsteigen lässt, wobei auch hier gilt, dass Text und Musik ganz wundervoll voneinander Abstand nehmen. Denn einen Reggae mit der Hook „traurige Musik hör ich den ganzen Tag“ zu besetzen – das kann schon was! Punkte für Humor und teils erschreckende Reime, Punktabzug für so manch geklaute Momente. Wer sich auf latent dadaistische NDW-Musik mit einem deutlichen Hang zum Retro einstellen mag: Bitte!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.