Okay, ich oute mich jetzt mal: ich hasse Indie-Rock. Zumindest den Indie-Rock, den Bands wie DINOSAUR JR und PAVEMENT Mitte der Neunziger veröffentlichten. Viel zu schrammelig, viel zu monoton und in meinen Augen selbst heute noch ziemlich langweilig.
I AM BONES aus Dänemark machen auch Indie-Rock, und ihre Wurzeln reichen ganz klar bis in die Neunziger. Aber warum gefällt mir „Wrong numbers are never busy“ nun trotzdem so gut? Weil I AM BONES das bieten, was vielen anderen Bands fehlt: nämlich Abwechslungsreichtum. Das dänische Musikmagazin Soundvenue umschrieb die Eckpfeiler der vier Dänen schon recht zutreffend, wenn es behauptet, dass die Beats von BECK, die Gitarren von STEPHEN MALKMUS und die Punk-Attitüde von FRANK BLACK stammen. Meinetwegen hätte man auch noch die alten NIRVANA heranziehen können, aber -und das ist auf jeden Fall auch ein entscheidender Faktor an der Qualität des Albums- hinzu kommen unzählige tolle Melodien, wo viele andere Bands auch nach Jahrzehnten noch hoffnungslos nach suchen. Klar sind hier viele Parts Lo-Fi, aber genau das passt alles hundertprozentig zusammen. Bleibt nur zu hoffen, dass die richtigen Leute auf das Album zurückgreifen, da das Cover ja nicht gerade offenbart, was sich hinter I AM BONES versteckt.
Ach ja, und Ausnahmen bestätigen natürlich nur zu gerne die Regel, was mein persönliches Outing angeht.