Wenn man PETER BRODERICK als umtriebig bezeichnet, ist das sicherlich keine Untertreibung. Neben 17 eigenen Veröffentlichungen in diversen Formaten in den letzten zehn Jahren, waren da noch diverse Kollaborationen, unter anderem mit MACHINEFABRIEK, NEON DANCE, DAVID ALLRED, NILS FRAHM (unter dem Namen OLIVERAY), MARTIN KOHLSTEDT und nicht zu vergessen natürlich seine Zusammenarbeit mit EFTERKLANG. Kein Wunder – wer die unterschiedlichsten Instrumente beherrscht, ist natürlich auch als musikalischer Gast sehr gefragt. Doch nicht nur das. In den letzten Jahren wurde Broderick auch gefragt, ob er Musik zu Filmen, Tanzproduktionen, Theaterstücken, zu einer Hochzeit, einem einjährigen Jubiläum oder einer Fährüberfahrt beisteuern könnte. Zuletzt fragte sogar die New York Fashion Week bei ihm an, ob er eine zwölfminütige Modenschau musikalisch untermalen kann. Und wer Broderick kennt, der ahnt es schon. Er sagte bei so ziemlich allen Gelegenheiten zu, um seinen musikalischen Horizont immer mehr zu erweitern.
Das bunte Sammelsurium dieser Auftragsarbeiten, bei denen er alle Instrumente selbst eingespielt hat, hat ihn nun dazu inspiriert, eine Auswahl davon unter dem Namen „All together again“ zu veröffentlichen. Und so findet sich auf diesem Album beispielsweise ein zwölfminütiges Orchester-Chor-Elektro-Piano-Stück (für die Modenschau) wieder, das seine ganze musikalische Bandbreite unterstreicht, daneben ein verträumter Song, der eher an THE ALBUM LEAF erinnert („Robbie’s Song“; Filmproduktion). „A ride on the Bosphorus“ ergibt hingegen am heimischen Plattenspieler nur wenig Sinn, da eine musikalische Grundidee im Ambient-Stil auf 17 Minuten ausgedehnt wurde – würde man mir dazu aber eine Fahrt über den Bosporus spendieren, würde ich sofort zuschlagen und die Musik sicherlich vollkommen anders wahrnehmen. Und so gestaltet sich das gesamte Album. Auch die 16minütige musikalische Untermalung zu einer interaktiven Installation ist eher semispannend, während man „The walk“ förmlich anhört, dass es wahrscheinlich für eine irische Hochzeit komponiert wurde. So handelt es sich bei „All together again“ am Ende wohl doch eher um ein Album, das sich ein Sammler ganz sicher zulegen wird, auf das der durchschnittliche Fan aber durchaus verzichten kann.