Oha, ein selbstbetiteltes Album, obwohl es sich bereits um den vierten Longplayer der Schweden handelt? Doch halt, haben Bands wie z.B. MÖTLEY CRÜE es nicht geschafft, mit einem selbstbetitelten Album im zweiten Drittel ihrer Karriere ihr bestes Album abzuliefern? Doch! Und auch bei den HARDCORE SUPERSTARs scheint diese Formel aufzugehen. Das von Schlagwerker Magnus Andresson großartig produzierte Album knallt an allen Ecken und Enden. HARDCORE SUPERSTAR spielen rotzigen Sleaze/Hardrock in der Schnittmenge der oben erwähnten MÖTLEY CRÜE, GUNS ‚N’ ROSES und den BACKYARD BABIES und stellen mit dem aktuellen Output sogar das neue und gute Album der BABYLON BOMBS in den Schatten. In Schweden bereits letztes Jahr herausgekommen, konnte man sich mit dem Album schon an die Spitze der dortigen Rock-Charts setzen und veröffentlichte eine Single („we don’t celebrate sundays“) und drei Videos („my good reputation“, „wild boys“ und „we don’t celebrate sundays“). Rein optisch präsentiert man sich im 80er Pop-Metal-Look der oben erwähnten Helden. Hört euch Hymnen wie das rockige „bag on your head“, das straighte „kick on the upperclass“ oder „shes offbeat“ (mit latentem DANZIG-Eingangsriff und Oh Oh Oh-Gesängen) an. Ich nenne das Metal-Sleaze-Rock’n’Roll!
Die erste Single ist gleich ein wenig zum zurücklehnen, obwohl es beileibe keine Ballade ist, aber die Brat-Gitarren ruhen sich hier erst einmal ein wenig aus. „Wild boys“ ist dann ein dem Titel gerecht werdender Heavy-Rocker mit markanter Stimme und Ohrwurm-Chorus. „Hardcore superstar“ ist genau die Platte für Leute, die, wie ich auch, keinen Bock mehr haben, auf ein halbgares neues (inzwischen altes) GUNS ‚N‘ ROSES-Album zu warten, oder auf das Rockstar-Gehabe (und die peinlichen, schlechten letzten Alben) von MÖTLEY CRÜE reinzufallen. Für all jene, denen die aktuelle BACKYARD BABIES zu sanft ist, zu sehr nach den 70ern klingt oder zu stark an die HELLACOPTERS erinnert. Das bisher härteste und bestproduzierte Album der Göteburger!