Ihr letzter Lonplayer ist nur gut ein Jahr alt, da legen TOKYO SEX DESTRUCTION mit „5th Avenue South“ acht neue Stücke nach und weisen sich als Arbeitstiere mit überkreativer Ader aus, was uns Hörern nur zugute kommt. Was das psychedelische siebziger Jahre LSD-Artwork schon andeutet, setzt die Band auch konsequent um und schraubt bei einigen der Stücke ihr rasantes Tempo zurück, um ruhigeren, teilweise hypnotischen Passagen Raum zu geben. So geschehen im Mittelteil von „F***U“ oder „Good morning“, wo man sich wirklich vorstellen kann, wie der Morgen nach einem nächtlichen Trip und Free Love verlaufen muss, wenn man das Gefühl hat, den Morgen greifen und umarmen zu können. Den Höhepunkt bildet allerdings die sechseinhalbminütige Halbballade „LUV is the feeling“, die sowohl eindringlich als auch versöhnlich wirkt. Auch ansonsten sind TOKYO SEX DESTRUCTION in beeindruckender Form und spielen ihre 60´s Garage Soul-Stücke im üblichen Tempo, ohne ihr feines Gespür für eingängige Refrains zu vernachlässigen. Die Erweiterung des bandeigenen Sounds ist den vier Spaniern mühelos gelungen und lässt uns unbeschwert in die Zukunft dieser Band schauen. Als Bonus gibt es übrigens noch die fünf Stücke der „The big red box for the syndicate of emotions“ EP aus dem Jahre 2003.