Der Sonntag Abend, er sollte in der Schilleroper eigentlich im Zeichen des Shoegazings stehen, doch leider packte die Hamburger Indie-Rock-Vorband gleich das komplette Publikum mit ein und verschwand nach ihrem Auftritt.
Gerade mal ein Dutzend Zuschauer blieb in den heruntergekommenen Sesseln hängen, um den Berlinern zu lauschen. Und auch, wenn die Band offenkundig technische Probleme hatte (zumindest betonte sie dies andauernd), was sich dann dort entfaltete war jedenfalls Musik, die dazu einlud, darin zu ertrinken. Ausufernde Gitarrenwände erklangen, ein dezent im Hintergrund bleibender Gesang hauchte den Zuhörern entgegen. Und alles, was man im Vorfelde so über MONOLAND lesen konnte, bewahrheitete sich: alle Vergleiche mit Größen von einst, als da wären MY BLOODY VALENTINE (ja, der Sänger trug ein Tour-Shirt von ihnen), den frühen RIDE, vor allem aber SLOWDIVE, sie stimmten allesamt. MONOLAND gelten hierzulande zurecht als die ersten legitimen Nachfolger.
Warum sich das allerdings nicht in der Hamburger Shoegazing-Fraktion herumgesprochen hat, bleibt ein Rätsel. Denn dass es diese Fraktion gibt, ist bekannt, weil oft genug bei entsprechenden Konzerten gesehen.
Bleibt zu hoffen, dass das neu erscheinende fantastische Album „Ben chantice“ von MONOLAND den Weg zu ihnen findet. Und MONOLAND beim nächsten Mal nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen müssen.