Wieder einmal eine einheimische Band die überzeugen kann, und nicht nur das – DAYS IN GRIEF gehören zu den besten der aktuellen Metalcore-Bands!
Doch muss man bei der Kategorisierung der Jungs aus Köln vorsichtig sein. Es handelt sich hier nämlich nicht um einen stumpfen Metalcore-Einheitsbrei. Grundsätzlich haben DIG ihren eigenen Stil entwickelt. Man nehme einen fetten Metalsound, eine Prise Emo (gelegentliche Gesangsharmonien und Tempowechsel), schon fast klassisches Metal/Maiden Riffing und vermischt dies zu einem einzigartigem Cocktail Marke DAYS IN GRIEF. Für die heftigen Gesangspassagen (die deutlich überwiegen) ist Bassist Jörg Ahrens verantwortlich. Die etwas selteneren, melodischen Passagen (wie z.B. auf der ersten Single „breathe“) werden von Gitarrist Sebastian Blaschke übernommen. Es wird eine derartige Spielfreude an den Tag gelegt, das man gar nicht anders kann – man muss einfach die Luftgitarre auspacken und mitspielen. Auch der Hardcore-lastige Gesang kommt authentisch daher und weiß zu überzeugen.
Hört euch nur mal das schnelle, rhythmusbetonte „kill the music“, das Metalgroove- Paket „economic tyranny“ oder das mit klasse Gitarrenharmonien ausgestattete „in secrecy“ an. Jeder Song ist ein Treffer, es gibt keinen Ausfall; obwohl ich sagen muss, dass ich zu Beginn die erste Albumhälfte favorisiert habe. Nach einigen Durchläufen jedoch hat mich der zweite Teil genauso gefesselt. Gerade die brutale Seite der Band gefällt auffallend und die heftigen Gitarreneruptionen sind wie Peitschenschläge auf die Seele des Hörers. Die Texte sind nachvollziehbar und regen zum Nachdenken an, z.B. das geniale „unite-oppose-create“.
Doch halt, stürzt in den nächsten Plattenladen und bildet euch selbst eine Meinung. Ich bin mir sicher, wenn ihr an oben genannter Stilmischung Freude findet, werdet ihr DIG lieben.
So, jetzt packe ich die Luftgitarre mal wieder in ihren Gitarrenkoffer und ruhe mich etwas von „Behind the curtain of a modern tomorrow“ aus.