Wow, jedes Jahr ein neues Album? Das nenne ich eine Quote. Fiel mir vor zwei Jahren erst das Debüt dieser Sheffielder Band in die Hände, liegt mir mit „The destruction of small ideas“ schon ihr drittes Album vor. Und Fans der Band – davon soll es tatsächlich schon eine ganze Menge geben – brauchen keine großartigen Änderungen zu befürchten: im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten, und so verknüpfen 65DAYSOFSTATIC auch bei Album Nummer drei nach wie vor die zartesten Post-Rock-Klänge mit aggressiven Techno- und D&B-Beats. Aber ein paar Veränderungen gibt es am Ende doch noch: man nahm sich diesmal etwas mehr Zeit im Studio (für die ersten beiden Alben wurden nur jeweils eine knappe Woche anberaumt), mit der Folge, dass die Electronics auf ihrer aktuellen Platte wesentlich besser in den Gesamtsound integriert wurden und den ruhigen Parts nicht mehr so konträr gegenüberstehen. Zudem scheinen mir die klassischen, orchestralen Momente noch ausgefeilter und die Stimmung in den ruhigen Passagen somit noch verträumter als zuvor. Beim finalen „The conspiracy of seeds“ wird zu guter letzt erstmals in der Bandgeschichte gesungen und geschrieen. Irgendwo zwischen GREGOR SAMSA und CHILDREN OF FALL – ganz so widersprüchlich, wie es die Musik bereits erwarten lässt.
Wenn die Band in Kürze noch den guten Ruf bestätigt, der ihr als Live-Band vorauseilt, kann man sich auf ein intensives, abwechslungsreiches Konzerthighlight freuen.