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180 GRAD – Immer noch …

Ein Freund aus meinen lange zurückliegenden Jugendtagen hätte zu „Immer noch …“ wohl gesagt: „Scheppert ordentlich.“ Was durchaus ein Lob gewesen ist. 180 GRAD lassen es von Anfang an ordentlich scheppern, krachen und lärmen. Punk, wie er sein sollte: Dreckig, laut und alles andere als glattrasiert.
So gehen 180 GRAD es schon mit „Lass das niemals enden“ auf genau diese Weise an, die Gitarren brüllen dir ins Gesicht, die Drums lassen die Ohren glühen und der Gesang ist mal mittendrin, mal oben drüber, aber niemals nur dabei.
Das einzig Untypische an „Immer noch …“ für ein Punkalbum ist die Länge der Songs. Nur einer der sechs schafft es auf unter zwei Minuten, liebe Leute, so geht doch Punkrock nicht! Oder doch? Ach, geht schon, macht ja in erster Linie Spaß – und das gelingt absolut!
180 GRAD ordnen sich dabei ziemlich gut zwischen den oben genannten Oldschool-Punk und deftigen Streetpunk ein, bleiben immer überraschend – und das sogar bei über vier Minuten-Songs, was für eine Punkband nun nicht gerade typisch ist. Langweilig wird dir mit dieser EP mit Sicherheit nicht.
Der Band ist nach langer Abwesenheit (immerhin seit 2008 die erste Veröffentlichung!) ein ziemliches Brett gelungen, das die Herzen Richtung „Fulltime-Album!!“ höher schlagen lässt. Sechs Tracks, die allesamt über das Erwartbare hinausgehen und sich sehr abwechslungsreich gestaltet. Zwar sind die Songs nicht brandneu (entstanden bereits vor ein paar Jahren), klingen aber nach ganz frisch ausgepackt.
Zusammengefasst: 180 GRAD können es definitiv noch. Und Punk auch.

Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.