„Scheiblettenkäse & Sehnsucht“ ist schon eine sehr spezielle Platte. Oder besser gesagt: ZWEILASTER ist eine sehr spezielle Band. Ein Männlein-Weiblein-Duo, das sich selbst als „introvertierte Choleriker“ bezeichnet und eine Mischung aus Garagenrock, Indie und Punk spielt. Minimalistisch, provozierend und unangepasst. Stellenweise fast schon dadaistisch („Goldsaft“), dann wieder regelrecht aufbrausend („Happy chappy“). Irgendwie kommen mir die frühe Düsseldorfer Punk-Szene und die Anfänge des Zickzack-Plattenlabels in den Sinn. Live konnte man die beiden bereits im Vorprogramm von PISSE und DIE NERVEN (deren Sänger und Bassist Julian Knoth sich übrigens auch als Produzent dieser LP verantwortlich zeigt) bewundern, was aus meiner Sicht durchaus stimmigen Konstellationen entspricht. Denn eines haben ZWEILASTER mit diesen Bands auf jeden Fall gemeinsam: Sie verlangen ihren Hörer*innen einiges ab, können aber auch viel zurückgeben, sofern man sich auf sie einlässt.
ZWEILASTER – Scheiblettenkäse & Sehnsucht
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:2. Januar 2024
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.