Selten fiel es mir schwerer, ein abschließendes Urteil zu einem von mir besprochenen Album zu fällen. Selbst nach mehrmaligem Anhören des Debüt-Albums „Say us“ der kanadischen Band ZEUS, von der ein Teil als Hintergrundband für JASON COLLETT fungiert(e), bin ich unentschlossen, inwieweit ich das zwischen Pop und klassischem Sixties- und Seventies-Rock changierende Album mag. Dass es sich hierbei allerdings um eine musikalisch anspruchsvolle Scheibe handelt, steht außer Frage.
Die zuckersüße Single-Auskopplung „How does it feel?“ und so manch anderer Song („Fever times“, „Greater times on the wayside“, „The sound of you“) versprechen eine Zeitreise in die Sechziger (BEATLES), andere Titel, wie „Kindergarten“, klingen dagegen wesentlich moderner und erinnern mich ein wenig an THE STROKES, was vor allem dem Gesang und dem Gitarrensound zu verdanken ist. Das Lied „You gotta tell ´er“ besticht durch seine eindringlichen Orgelparts und kommt recht bluesig und soulig daher. Derartige Anmerkungen könnte ich für jeden weiteren folgenden Song fortsetzen, was zeigt, dass die einzelnen Titel im Vergleich miteinander doch recht verschieden sind. Meiner Meinung nach ist das Album „Say us“ eine Ansammlung hervorstechender Perlen, ohne dass dabei ein roter Faden zu erkennen wäre, der die zum Teil so unterschiedlichen Songs zusammenhalten und miteinander in Verbindung bringen würde. Andere mögen andere Ansprüche an Alben hegen. Dennoch, wer versierten, melodischen Sixties- und Seventies-Rock zu schätzen weiß, der sollte sich ZEUS unbedingt einmal reinziehen.