Es ist mal wieder soweit. Ich gebe zehn Punkte. Für das mittlerweile vierte Album der Band um DEE (David Eugene Edwards), WOVEN HAND. Zehn Punkte für ein Album, das besser nicht hätte werden können, das mich beim ersten Mal schon umgehauen hat und bei dem ich auch nach zig Durchgängen bis jetzt immer noch neue Dinge entdecken kann, das noch immer wächst.
Schon das letzte Album „Consider the birds“ fesselte mit wundervollen Songs zwischen Folk(lore), Country und Düsternis, schon seinerzeit hatte man hier und da den Eindruck, als versetze uns DEE in eine andere Zeit, zeigte uns andere Orte, andere Kulturen und verwob das ganze zu einem überaus stimmigen Klangteppich, dessen größter Zusammenhalt seine eindringliche Stimme ist.
„Mosaic“, so der Titel des neuen Albums knüpt im Grunde nahtlos daran an, geht dabei aber einen riesigen Schritt nach vorn. Schon im Opener „Winter Shaker“ donnern indianische Drums und Percussions los, DEE singt „All his glory“ und „Halleluja“, dass es einem eine Gänsehaut über den Körper jagt. Majestätisch. Ein uns andere Mal baut er auf diesem Album bedrohliche Atmosphären auf, wechseln Klangkollagen sich ab mit großartigen songs, wunderschön und ruhig wie „Truly golden“, folkig mit einem Schuss CALEXICO in „whistling girl“, verstörend in „Elktooth“, predigend in „Dirty blue“. Lediglich das Instrumental „Bible and bird“ in der Mitte des Albums gönnt mit seiner Leichtigkeit ein wenig Erholung. DEEs Stimme klingt kristallklar, unheilschwanger, die Produktion wuchtig und sauber.
Dies kommt nicht ohne eine Portion Pathos aus, wie man sich vielleicht denken kann, davon gibt es zweifellos mehr als auf dem vergangenen Album, jedoch verkommt hier nichts zum Kitsch, bleibt alles von Anfang bis Ende spannend, wenn auch nicht immer leicht zu konsumieren. Ein Album wie in Stein gehauen.