Gründungsmythos hin oder her – angeblich haben sie sich gegründet, um ARCADE FIRE zu supporten – gemessen an ihren Vorbildern, sind WOLF PARADE zwar gut, reichen an ARCADE FIRE aber nicht ran. Dazu fehlt ihnen hinsichtlich Ideenreichtum, Gesang und Instrumentierung die Abwechslung, sprich genau das, was „Funeral“ zu diesem Überding von Debütalbum hat werden lassen. Dennoch findet man auf „Apologies to the queen mary“ vertraute Elemente wieder, die einen an ARCADE FIRE denken lassen. Woran man aber manchmal noch viel mehr denken muss, sind MODEST MOUSE. Zum Beispiel gleich beim Album-Einstieg „You are a runner and I am my fathers son“ (auf alle Fälle einer der Albumhöhepunkte). Die stimmliche Ähnlichkeit zu Isaac Brock ist schon da. Ob das jetzt Absicht oder Zufall ist, mag dahin gestellt sein. Dass Isaac Brock produziert hat, wird auf jeden Fall seinen Teil dazu beigetragen haben.
Den Gesang teilen sich Dan Boeckner und Spencer Krug. Kriegt man aber eigentlich nicht mit. Dafür wird den Keyboards mitunter eine präsente bis überstrapazierte Dominanz eingeräumt. Hier und da werden ein paar elektronische Spielereien eingestreut. Das kann zuweilen schon arg dudelig werden. Nach dem ersten und auch zweiten Durchlauf bleibt erstmal nicht viel hängen, kein heraus stechender Überhit, keine versponnenen kleinen Ideen, an denen Ohr und Gedächtnis hängen bleiben würden. Da braucht man schon ein paar Anläufe, um etwa die treibende Dringlichkeit von „Fancy Claps“ oder die entwaffnende Melodieseligkeit von „Modern world“ zu erkennen.
Hatte ich mir eigentlich mehr von versprochen. Klingt jetzt vielleicht negativer, als es gemeint ist. Das hier ist nicht schlecht!