Nachdem LACK in der Roten Flora kein wirkliches Feuer entfachen konnten, ging es weiter im Hafenklang: Eine Viertelstunde vor Mitternacht begannen hier WIRED FOR MONO, den Gästen einzuheizen. Doch wo LACK sich an hundert Menschen ausprobieren mussten, blieben WIRED FOR MONO läppische fuffzehn. Erfreut waren die fünf Schweden darüber nicht: Nach beinahe jedem zweiten Stück gab es Seitenhiebe gen Hamburg, dem fehlendem Publikum.
Nichts desto trotz hängte sich die Seventies-gestylte Band mächtig ins Zeug und steht damit in der Tradition anderer schwedischer Rock-Bands: THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY, DIVISION OF LAURA LEE, EUROBOYS, THE JESSICA FLETHCHERS, und wie sie nicht alle heißen. Mit einer brachialen Urgewalt stürmten WIRED FOR MONO die Bühne, tauchten das leere Hafenklang in ein mitreißendes Gitarrengewitter. Auf große Pose wurde Wert gelegt. Und die Mischung macht es aus bei ihnen: Sänger Henrik Lillsjö schien artverwandt mit den BLACK CROWES, Lead-Gitarrist Arvid Engström schien der geklonte Tim Burgess von den CHARLATANS zu sein, und Lennard Claesson, der Schlagzeuger, ließ ABBA wieder aufleben.
Musikalisch dagegen war das einzuordnen bei KULA SHAKER, allerdings eine gerockte Version davon.
Alles in allem also ausgesprochen unterhaltsam das Gastspiel der Schweden. Doch Vorsicht: Auf CD klingt das Ganze ein paar Gangarten harmloser…