Da sind sie ja schon wieder, die netten, leicht schrägen Herren aus Oakland. Anderthalb Jahre nach ihrem letzten, über weite Strecken hervorragenden Album „Alopecia“ präsentieren sie uns nun „Eskimo snow“. Dessen Stücke zur selben Zeit entstanden wie die des Vorgängers, dann aber doch nicht als Doppel-Album veröffentlicht werden sollten. Bei dem dann unter Umständen die Gefahr bestanden hätte, dass einige der hier vertretenen Stücke nicht dieselbe Aufmerksamkeit erfahren, wie sie es nun tun.
Darüber hinaus passen die zehn hier versammelten Stücke wirklich ganz hervorragend zusammen, das ganze Album ist wie aus einem Guss und wieder einmal das wohl eingängigste Album der Bandgeschichte geworden.
Wesentlich lockerer geht es auf diesem Album zu, HipHop-Einflüsse, wie man sie auf den vergangenen Alben noch hier und da ausmachen konnte, sind hier nicht mehr enthalten, vielmehr geht das Ganze oft in eine Folk-Richtung. Folgerichtig hat man sich dann auch entschieden, die Produktion in die Hände von Mark Nevers zu geben, der, selbst Mitglied von LAMBCHOP, schon für BONNIE „PRINCE“ BILLY und CALEXICO an den Reglern saß. Den überwiegenden Rest jedoch beschreibt man wohl am besten mit dem Wort Pop, denn den mögen sie unheimlich und darin gern auch allerhand schräges Zeug unterbringen. Das jedoch nie aus reinem Selbstzweck, hier steht stets der Song im Vordergrund und einige besonders große sind darunter. Zum Beispiel „Into the shadows of my embrace“ in der Mitte des Albums oder das etwas an ARAB STRAP erinnernde Titelstück als Abschluss. Neulich erst habe ich die Band an der Weser auf der Breminale spielen sehen und war ein wenig enttäuscht von ihrem Auftritt. Hier und heute bin ich wieder gänzlich versöhnt. Ein schönes Album.