„Punkrock bedeutet, das zu tun, was man für richtig hält, und für uns ist Punkrock eben ein Sprachrohr, um auf die Missstände dieser Welt aufmerksam zu machen und um sich für gute Dinge einzusetzen“, werden WHITE SPARROWS im Infoschreiben zu dieser Veröffentlichung zitiert. Soweit also schon mal gut gebrüllt, Löwe! Doch leider erschöpft sich das politische Engagement auf „Sound der Generation“ im Endeffekt auf einen obligatorischen Anti-Nazi-Song sowie ein Stück, in dessen Refrain ein abstraktes Thema wie die deutsche Fiskalpolitik auf den fremdschämenswerten Satz „Lieber, lieber Staat, wir haben große Angst, dass du immer mehr Geld von uns verlangst“ heruntergebrochen wird. Vielmehr drehen sich die meisten Texte der WHITE SPARROWS doch lieber um den eigenen Lifestyle und man merkt den Jungs an, dass sie sich in der Rolle als vermeintliche Rock´n´Roll-Außenseiter gefallen. Diese Oberflächlichkeit finde ich persönlich sehr bedauernswert, denn musikalisch spielen sie auf jeden Fall ziemlich anständigen Punkrock mit klarem Deutschrock-Einschlag, der sie in die Nähe von Bands wie BETONTOD oder den BROILERS verortet. Vor allem der Titeltrack ist ein astreiner Ohrwurm, den man nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Also beim nächsten Mal bitte Texte mit etwas mehr Tiefgang schreiben, dann passt das schon.
WHITE SPARROWS – Sound der Generation
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.